Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der energetischen Optimierung von Müllverbrennungsanlagen (MVA). Ziel ist die Quantifizierung der Treibhausgasemissionen, die in Deutschland durch die zusätzliche Abgabe von Energie aus MVA zu vermeiden sind, und die Ermittlung der CO 2 -Vermeidungskosten dieser Optimierungsmaßnahmen. An neun der 70 deutschen Anlagen, die bezüglich der eingesetzten Verbrennungs- und Rauchgasreinigungstechnologie sowie der Energiebereitstellung den deutschen Anlagendurchschnitt repräsentieren, wurde analysiert, welches energetische Optimierungspotenzial zu erschließen ist und welche Maßnahmen in welchem Umfang zu einer Vermeidung klimarelevanter Treibhausgasemissionen beitragen. Diese Ergebnisse wurden auf den deutschen Anlagenbestand hochgerechnet. Die Resultate zeigen, dass pro Jahr mehrere Millionen Tonnen an klimarelevanten Treibhausgasemissionen zusätzlich vermieden werden können. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen sind Investitionen von über einer Milliarde Euro zu tätigen. Zusammen mit den zusätzlich entstehenden Betriebs- und Instandhaltungskosten lassen sich CO 2 -Vermeidungskosten, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht, von durchschnittlich circa 50 Euro pro Tonne CO 2 -Äquivalent ermitteln. Für die betrachteten Optimierungsmaßnahmen ergeben sich unterschiedliche Vermeidungspotenziale und CO 2 -Vermeidungskosten. Die berechneten Amortisationszeiten lassen, aus Sicht der Betreiber, lediglich die Umsetzung weniger Maßnahmen zu. Größere Potenziale lassen sich über ökonomische Anreize und Förderungen erschließen. |