Anhand verschiedener rostfeuerungsbasierter Beispielanlagen zur Nutzung von Energie aus Abfall werden die wichtigsten thermodynamischen und politischen Energie-Kennzahlen verglichen. Dabei zeigt sich, dass bei Anwendung politischer Kennzahlen die Nutzung von Wärme einen dominanten Einfluss hat. Im Beispiel, das sich auf die Anlage in Göteborg bezieht, kann mit einem ausgeklügelten System der Wärmenutzung ein R1-Wert von 1,42 erreicht werden. Dies liegt weit oberhalb der Grenze von 0,65 für Neuanlagen. Im Amsterdam-Beispiel hingegen liegt der Fokus auf Stromerzeugung, was zu sehr hohen Werten bei der Anwendung der thermodynamischen Kennzahlen führt, die sich auf Exergiebetrachtungen stützen. Trotz einer wesentlich geringeren Wärmenutzung wird im Vergleich zu Göteborg eine höhere Exergieeffizienz von 30,7 % bei einem R1 von 0,94 erzielt.
Zusammenfassend lässt sich der Schluss ziehen, dass sich Anstrengungen für die effiziente Nutzung von Wärme oder Strom nicht gegenseitig ausschließen: entscheidend ist eine vernünftige Kombination beider Ziele. Es ist aber bei den dargestellten Beispielen basierend auf Göteborg und Amsterdam zu berücksichtigen, dass es sich um extrem effiziente Anlagen handelt, die bisher so eher eine Ausnahme darstellen. Die Realisierung derartiger Anlagenkonzepte erfordert noch besonders günstigen geografischen und ökonomischen Randedingungen. Für durchschnittliche europäische Anlagen bleibt es eine Herausforderung, einen R1 von 0,6 oder 0,65 zu erreichen. Dies gilt insbesondere, wenn die klimatischen Verhältnisse die Nutzung von Wärme nicht sinnvoll ermöglichen und man ökonomisch in Konkurrenz zu Systemen steht, die auf billiger Deponierung von Abfällen oder MBA-Produkten basieren. |