Ressourceneffizienz – üblicherweise gemessen als Ressourcennutzung pro Einheit ökonomischen Outputs – ist ein populäres (umwelt)politisches Ziel. Allerdings ist in Frage zu stellen, ob der Fokus auf Wirtschaftswachstum, den auch die Effizienz als Leitindikator widerspiegelt, der dringend notwendigen absoluten Reduktion in der Ressourcennutzung zuträglich ist. In diesem Beitrag stellen wir die Entwicklung von und gegenwärtige Muster in materieller Ressourcennutzung und -effizienz dar. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir, wie Effizienz aussieht, wenn sie nicht (nur) auf Einkommen bezogen wird, sondern auf Indikatoren, die im weitesten Sinne Lebensqualität repräsentieren. Dazu vollziehen wir auf Länderebene die Entwicklung von Ressourcennutzung – Materialverbrauch und Rohmaterialkonsum – und Lebensqualität – Human Development Index (HDI) mitsamt seiner Komponenten Einkommen, Lebenserwartung, Bildung und life ladder – zwischen 1980 und 2010 nach. Wichtigstes Ergebnis unserer Analysen ist, dass – jenseits eines materiellen Grundniveaus – ein zufriedenes Leben nicht von einer weiteren Steigerung im Ausmaß der Ressourcennutzung abhängt. Daraus lässt sich Potenzial für eine ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung ableiten. |